Auch die Eingliederung eines Lückenhaltes ist als vorbeugende Maßnahme für eine korrekte Gebissentwicklung anzusehen. Bei vorzeitigem Verlust eines Milchzahnes, z. B. durch Karies entsteht eine Lücke. Nun können die Nachbarzähne in diese Lücke kippen, hintere Seitenzähne nach vorne wandern oder Zähne aus dem Gegenkiefer „länger werden“. Durch diese Vorgänge verengt sich die Lücke und es entsteht ein Platzmangel für den bleibenden Nachfolger des verloren gegangenen Milchzahnes [8]. Daher wird in den meisten Fällen versucht, die entstandene Lücke bis zum Durchbruch des bleibenden Nachfolgers offen zu halten, denn dieser Platz wird später für die Einordnung aller bleibenden Zähne in den Zahnbogen dringend benötigt.

Ein so genannter Lückenhalter erfüllt genau diese Aufgabe. Grundsätzlich wird zwischen herausnehmbaren und festsitzenden Lückenhaltern unterschieden. Ein herausnehmbarer Lückenhalter besteht aus Drahtelementen, die in einer farblich individuell gestalteten Kunststoffbasis einpolymerisiert sind. Dieses Gerät bewirkt keine aktiven Zahnbewegungen.

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Herausnehmbarer Lückenhalter

Vorteile des herausnehmbaren Lückenhalters:
•  Erhalt der Lücke und Kontrolle der Gegenkieferzähne
•  Sehr gute Reinigungsmöglichkeit durch den Patienten

Nachteile des herausnehmbaren Lückenhalters:
•  Abhängigkeit von der Mitarbeit des Patienten


Der festsitzende Lückenhalter wird meist aus Molarenbändern oder Drahtplättchen, die durch einen stabilen Draht verbunden sind, gestaltet. Er wird auf die verbleibenden Zähne geklebt und ist somit durch den Patienten nicht selbständig entfernbar.

Vorteil des festsitzenden Lückenhalters:
•  Tragedauer vom Patienten unabhängig

Nachteile des festsitzenden Lückenhalters:
•  Erhalt der Lücke ohne Kontrolle der Gegenkieferzähne
•  Erschwerte Mundhygiene
•  Traumatisierung des Zahnfleisches möglich