Als Alternative zum Hauttest (Epikutantest) bietet sich für Zahnmediziner der Lymphozytentransformationstest (LTT) an. Dieser Test wird außerhalb des Körpers mit Patientenblut durchgeführt. Durch eine komplizierte Antigen-Antikörper-Reaktionsbestimmung können hierbei allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten durch eine einfache Blutentnahme diagnostiziert werden. Der positive Ausfall eines LTT ist der Hinweis auf eine Sensibilisierung der T-Lymphozyten (Gedächtniszellen), beweist jedoch nicht das Vorliegen einer Allergie oder Infektion. Umgekehrt ist der negative Befund kein sicherer Ausschluss. Die Durchführung des LTT bedarf eines hoch qualifizierten Labors, damit bekannte Fehlerquellen berücksichtigt werden und entsprechend in die Bewertung einfließen.

Mehrere Universitätskliniken und spezialisierte Institute haben das Verfahren standardisiert. Für die Medikamentenallergie wurde der Test 2006 in die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Immunologie und Allergologie (DGAI) aufgenommen. Bei einigen allergologischen Fragestellungen wird allerdings die klinische Bedeutung einer nachgewiesenen Sensibilisierung noch kontrovers diskutiert. Daher sollte der LTT bei allergologischen Fragestellungen nur in Ergänzung zum Epikutantest eingesetzt werden bzw. dann, wenn dieser auf Grund von Kontraindikationen nicht durchführbar ist. Bei systemischen Sensibilisierungen, zum Beispiel solchen auf über die Schleimhäute erworbene Sensibilisierungen gegen Zahnersatzmaterial scheint der LTT allerdings Vorteile hinsichtlich der Sensitivität im Vergleich zum Hauttest zu haben (RKI 2008).

Der LTT-Test wird von einigen gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Rechnen Sie sonst mit Kosten in Höhe von 140 und 160 Euro.

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Als Alternative zum Hauttest (Epikutantest)
bietet sich für Zahnmediziner der Lympho-
zytentransformationstest (LTT) an. Dieser
Test wird außerhalb des Körpers mit Patien-
tenblut durchgeführt.
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MELISA-Test

Eine Modifikation des Lymphozyten-Transformations-Tests ist der von Prof. Dr. Vera Stejskal, Immunologin aus Stockholm, entwickelte MELISA®-Test (Memory Lymphocyte Immuno Stimulation Assay). Dieser Test basiert auf der Verwendung von Monozyten aus dem Patientenblut.

Die Deutsche Kontaktallergie-Gruppe (DKG) kommt in ihrer Stellungnahme zum MELISA-Test zum Fazit: “Der MELISA kann gegenwärtig nicht als Alternative zum Epikutantest in der Routinediagnostik allergischer Reaktionen angesehen werden und kann somit insbesondere wegen der niedrigen Spezifität des Tests auch für die Routinediagnostik von Allergien gegen zahnärztliche Werkstoffe von der Deutschen Kontaktallergie-Gruppe nicht empfohlen werden (DKG 1998).

     Weitere Internetinformationen zu LTT  und MELISA-Test

Literatur
Deutsche Kontaktallergie-Gruppe (DKG): MELISA – In-vitro Test zum Nachweis einer Kontaktallergie? Stellungnahme 1998. (Volltext).
Robert Koch Institut (RKI): „Qualitätssicherung beim Lymphozytentransformationstest“ – Addendum zum LTT-Papier der RKI-Kommission „Methoden und Qualitätssicherung in der Umweltmedizin“, Bundesgesundheitsbl 9/2008: 1070-1076. (Volltext).