Zahnpflege ist das A und O!

Gesundheits-, Fitness-, Wellness-Wellen haben große Teile der Bevölkerung erfasst. Es wird gejoggt, um die Kondition zu trainieren. Und in Fitness-Tempeln wird keine noch so schweißtreibende Anstrengung gescheut, um die Figur in die gewünschte Form zu bringen. Kein Zweifel: Der Zeitgeist heißt Körperkult … Gute Zeiten auch für die Fitness der Zähne?

Tatsächlich treibt die Jugend von heute regelmäßig Mundhygiene – und zwar zweimal täglich. Ein erfreulicher Trend, denn wer einmal ein gewisses Niveau an Mundpflege erreicht hat, geht freiwillig nicht mehr auf ein niedrigeres Niveau zurück. Und das ist gut so für die Zähne!

Denn die möglichst vollständige Entfernung von Zahnbelägen durch eine regelmäßige Zahnreinigung mit Zahnbürste und Zahnseide oder Zahnwischenraumbürstchen ist die wirksamste Methode, um Ihr Zahnfleisch und Ihre Zähne gesund zu erhalten. Mindestens zweimal täglich sollten Sie Ihre Zähne gründlich putzen. Morgens nach dem Frühstück und abends kurz vor dem zu Bett gehen.

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Die richtige Zahnputztechnik für Erwachsene

Für das tägliche Zähneputzen ist eine Zahnbürste mit Kunststoffborsten, die rundgeschliffene Borstenenden haben, empfehlenswert. Das Bürstenfeld sollte etwa 25 bis 30 mm lang und der Bürstenkopf abgerundet sein. In der Regel sollten  Bürsten mit einem mittleren Härtegrad verwendet werden. Wenn Sie allerdings unter überempfindlichen Zähnen leiden, so wählen Sie stattdessen einen weichen Härtegrad. Über die günstigste Anordnung der Borstenbüschel gibt es unterschiedliche Meinungen. Probieren Sie am besten selbst aus, mit welcher Borstenstellung sie Ihre Zähne am gründlichsten reinigen. Der Bürstengriff sollte Ihnen gut in der Hand liegen.
Anstelle einer Handzahnbürste können Sie natürlich auch eine moderne elektrische Zahnbürste verwenden.

Zur Zahnprophylaxe gehört eine wirksame Zahnputztechnik. Die Art der Zahnputztechnik ist weniger wichtig als die richtige Putzsystematik. Denn nur mit der Putzsystematik stellen Sie sicher, dass auch alle Zahnflächen gründlich gereinigt werden. Die im Folgenden beschriebene Bass-Zahnputztechnik ist eine häufig empfohlene Methode:

Halten Sie die Zahnbürste in einem schrägen Winkel von ca. 45 Grad halb auf das Zahnfleisch, halb auf die Zähne. Die Borsten ragen jetzt in die Zahnzwischenräume und in die Furche zwischen Zähnen und Zahnfleisch. So werden die Zähne optimal gesäubert und es wird gleichzeitig das Zahnfleisch massiert.

Putzen Sie jetzt in kurzen, schnellen Bewegungen hin und her – wie auf der Stelle. So wird der bakterielle Zahnbelag – die Hauptursache für Karies und Zahnfleischentzündungen – gründlich entfernt.

Rücken Sie dann immer jeweils zwei Zähne weiter – aber bleiben Sie im Putzrhythmus. Je kleiner die Putzfläche, desto besser die Reinigung der Zahnzwischenräume.

Wischen Sie zwischendurch den losgerüttelten Zahnbelag vom Zahnfleisch weg zur Zahnkrone. Dadurch wird der Zahnfleischsaum auch von kleinsten bakteriellen Partikeln befreit.

Außen fertig? Dann widmen Sie sich mit der gleichen Sorgfalt den Zahninnenflächen. Die Plaque an den Zahnrückseiten ist besonders kritisch – man sieht sie nämlich nicht.

Ganz fertig? Dann drücken Sie zum Schluss die Zahnbürste auf die Kauflächen und putzen wieder in kurzen Bewegungen hin und her – immer zwei Zähne weiter. Die Kauflächen sind besonders gefährdet. Mund ausspülen. Fertig.

Die beschriebene Zahnputzmethode ist für die meisten Menschen geeignet. Bei bestimmten Erkrankungen des Zahnfleisches wird Ihnen Ihr Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt vielleicht eine andere Zahnputztmethode zeigen, die in diesen Fällen geeigneter ist. Unabhängig von der angewendeten Zahnputzmethode sollten Sie darauf achten, dass Sie mindestens drei Minuten putzen. Dann können die Fluoride der Zahnpasta ihre Wirkung voll entfalten und Ihre Zähne optimal schützen!
Achten Sie außerdem darauf, dass Sie keinen zu großen Druck beim Putzen ausüben, das ist unnötig und schädigt den Zahnschmelz. 150 Gramm sind genug. Wenn Sie zu kraftvoll bürsten, zieht sich das Zahnfleisch zurück, und es kommt zu keilförmigen Schäden am freiliegenden Zahnhals.

Nach dem Putzen spülen Sie die Bürste gut aus, und bewahren Sie sie so auf, dass so schnell wie möglich trocknen kann. Nach zwei bis spätestens drei Monaten muss die Zahnbürste gewechselt werden. Das empfiehlt sich auch nach einer schweren Erkältung oder Grippe. So beugen Sie einer erneuten Infektion vor.

Nach sauren Speisen oder Erbrechen: Vorsicht beim Zähneputzen! Säurehaltige Nahrungsmittel weichen den Zahnschmelz auf. Daher ist beim Zähneputzen nach dem Essen besondere Vorsicht geboten: Das Reinigen der Zähne direkt nach dem Verzehr von sauren Speisen und Getränken kann den Zahnschmelz schädigen. Verstärkt werden die Schäden zusätzlich durch starkes Schrubben und Zahnpasten mit hohem Schleifkörperanteil. Sie sollten daher nach dem Verzehr von sauren Nahrungsmitteln wie Salatessig oder sauren Getränken wie Orangensaft und Erfrischungsgetränken mindestens eine Stunde mit dem Putzen warten. Nach dieser Zeit haben sich die schädlichen Säuren im Mund wieder neutralisiert und können der Zahnsubstanz nicht mehr gefährlich werden.
Auch nach einem Erbrechen sollte eine Stunde mit Zähneputzen gewartet werden. Gegen den unangenehmen Geschmack hilft das Ausspülen mit Mineralwasser.

Die Zahnzwischenraumpflege nicht vergessen

Auch moderne Zahnbürsten erreichen die Zahnzwischenräume nur unzureichend. Da dies der Ort ist, an dem Erkrankungen wie Gingivitis, Parodontitis und Karies besonders schnell entstehen, ist die Reinigung des Zahnzwischenraumes von besonderer Bedeutung. Hierfür stehen Ihnen Zahnseide und Zahnzwischenraumbürstchen zur Verfügung. Sicher, die Anwendung von Zahnseide, das so genannte “Fädeln”, ist nicht ganz einfach. Mit etwas Übung kann diese Technik aber jeder beherrschen. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin. Achten Sie darauf, dass Sie die Zahnseide vorsichtig zwischen die Zähne führen, da sonst die Gefahr besteht, dass das Zahnfleisch verletzt wird.

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Reinigen Sie Ihre Zahnzwischenräume vor dem Zähneputzen. Neben Sie einen etwa 50 cm langen Faden und wickeln Sie ihn fest um beide Mittelfinger. Spannen Sie ihn so über Zeigefinger und Daumen, dass ein ca. 3 cm langes, fest gespanntes Stück Zahnseide zwischen den Fingern verbleibt.

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Führen Sie die Zahnseide so eng wie möglich an den jeweiligen Zähnen und säubern Sie die Seiten beider Zähne im Zahnzwischenraum. Die Zahnseide soll ruhig unter den Zahnfleischsaum geführt werden, bis ein leichter Widerstand spürbar ist. Zahnfleisch nicht verletzen!

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Bewegen Sie die Zahnseide auf- und abwärts. Machen Sie keine „Sägebewegungen“ (Vorwärts-Rückwärts), es sei denn, um am Anfang enge Kontaktpunkte zwischen den Zähnen zu überwinden.

Sie sehen, mit etwas Übung ist es gar nicht so schwer, mit Zahnseide seine Zähne zu pflegen. Machen Sie sich die Reinigung mit Zahnseide zur täglichen Gewohnheit, noch bevor Sie die ersten offensichtlichen Probleme mit Ihrem Zahnfleisch haben.

Bei weit auseinander stehenden Zähnen oder wenn das Zahnfleisch schon stärker zurückgegangen ist und die Zahnwurzel bereits teilweise frei liegen kann anstelle von Zahnseide eine Zahnzwischenraumbürste angewendet werden.

Die Zungenreinigung

Haben Sie schon mal Ihre Zunge gereinigt? Während in anderen Kulturkreisen die Reinigung der Zunge zur normalen täglichen Mundpflege gehört, ist sie bei uns noch ungebräuchlich. Zur Reinigung der Zunge gibt es Zungenbürsten und Schaber. Beläge und Bakterien auf der Zunge werden entfernt, was mit dazu beitragen soll, den Atem länger frisch zu halten.

Prophylaxe in der Schwangerschaft

Jede Schwangerschaft kostet einen Zahn! Diese Volksweisheit ist immer noch weit verbreitet. Dabei ist auch in der Schwangerschaft Zahnverlust kein Schicksal, sondern die Folge von Karies und Parodontitis. Richtig ist, dass das Zahnfleisch von schwangeren Patientinnen aufgrund der hormonellen Veränderungen eher zu Entzündungen und Schwellungen neigt. Daher ist eine individuelle Mundgesundheitsvorsorge in der Schwangerschaft besonders wichtig. Schließlich können unbehandelte Zahnerkrankungen negative Folgen für das Ungeborene haben. So gilt Parodontitis als Risikofaktor für Frühgeburt und niedriges Geburtsgewicht. Auch Karies sollte bei werdenden Müttern behandelt werden, denn die Gefahr, das Neugeborene mit Kariesbakterien infiziert werden, ist bei Müttern mit Karies ungleich höher. Deshalb sollten gerade Schwangere mindestens zweimal während der Schwangerschaft zum Zahnarzt gehen.

Allerdings sind beim Zahnarzt einige Besonderheiten zu beachten. So wird während der Schwangerschaft die Gabe von Anästhetika zur Schmerzlinderung unterschiedlich diskutiert. Bei dringend erforderlichen Maßnahmen ist eine Anästhesie aber unverzichtbar und auch zu verantworten. Bei der Gabe von Medikamenten sollte eine sorgfältige Risikoabschätzung im Hinblick auf Mutter und Kind erfolgen. Hier empfiehlt sich, den behandelnden Gynäkologen zu befragen. Zur Schmerzlinderung in der Schwangerschaft sind laut einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Parazezamol, Phenazon sowie Propyphenazon kurzfristig geeignet. Schmerzen mit Schwellungen können auch mit nichtsteroidalen Antirheumatika wie Diclofenac und Ibuprofen behandelt werden. Bei einer Antibiotika-Behandlung mit Penicillinen, Cephalosporinen und Makrolid-Antibiotika wurden keine Wirkungen festgestellt, die das ungeborene Kind schädigen. Zum Schutz des ungeborenen Lebens sollten Röntgenaufnahmen im ersten Schwangerschaftsdrittel nur bei zwingender Notwendigkeit durchgeführt werden.

Themenhefte “Mundgesundheit”
Mit fachlicher Unterstützung durch die Bundeszahnärztekammer hat Colgate, ein Hersteller von Mundhygieneprodukten, mehrere Broschüren zum Thema Mund- und Zahnpflege herausgegeben, um die Mundgesundheit in Deutschland weiter zu verbessern. Jede Broschüre ist einem speziellem Thema gewidmet. Alle Broschüren liegen als pdf-Dateien unterschiedlicher Größe vor.

Themenhefte

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