Unsere Mundhöhle ist Lebensraum für eine Vielzahl von Bakterien, die sich auf der Zahnoberfläche festsetzen und sich dort vermehren. Hier bilden sie zusammen mit anderen Substanzen, wie zum Beispiel Zucker oder Stärke, einen klebrigen Zahnbelag, die sogenannte “Plaque”. Diese Plaque ist die Hauptursache von Zahnfleischreizungen und -entzündungen. Die Plaquebakterien geben Stoffwechselprodukte ab, die am Zahnfleischrand Entzündungen, der Zahnarzt spricht von einer Gingivitis, hervorrufen. Ohne geeignete Maßnahmen kann dieser Prozess fortschreiten. Es kommt zum Abbau des Zahnhalteapparates. Fasern, Gewebe und Knochen rund um die Zähne werden zerstört, aus der anfänglichen Gingivitis hat sich eine Parodontitis entwickelt. Im Extremfall verlieren die Zähne ihren Halt, werden locker und fallen aus oder müssen gezogen werden.  Soweit muss es aber nicht kommen! Denn die Entzündung kann heutzutage mit Hilfe der Parodontaltherapie gut behandelt werden. Zahnstein, Plaque und Bakterien müssen entfernt werden, so dass die Entzündung ausheilt und nicht wieder erneut aufflammt. In einigen Erkrankungsfällen wird diese Therapie durch die Gabe von Antibiotika ergänzt.

Paradontaltherapie mit der Vector®  Methode

Für die Parodontaltherapie gibt es zahlreiche Methoden und Hilfsmittel. Neben der Zahnwurzelreinigung unter Sicht, bei der das Zahnfleisch zunächst chirurgisch von der Zahnwurzel abgeklappt wird (“offenes Verfahren”), kann die Zahnwurzelreinigung mit Hilfe sehr feiner Instrumente auch ohne die Abklappung des Zahnfleisches (“geschlossenes Verfahren”) durchgeführt werden.



Seit einiger Zeit werden Ultraschallgeräte zur Erleichterung der Wurzelobeflächenbearbeitung eingesetzt, zu denen auch das Vector-Gerät der Firma Dürr Dental gehört. Hierbei werden die Zahnwurzeln mit feinen Ultraschallinstrumenten gereinigt (siehe hierzu auch die wissenschaftliche Stellungnahme der DGZMK). Ein weißes Poliermittel (Hydroxylapatitkristale) sorgt ähnlich einer Zahncreme dafür, dass die Beläge und Bakterien

auch sicher entfernt werden und dass die Zahnwurzel glatt bleibt. Laut Herstellerangaben ist die Entfernung von Biofilm und Zahnstein für den Patienten nahezu schmerzfrei.

Ob das Vector-Verfahren wirksamer ist als das bisherige Vorgehen ist zur Zeit noch nicht abschließend geklärt. Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) schreibt: “Über die tatsächliche Effizienz und Sicherheit des Vector-Systems liegen derzeit jedoch noch keine Daten aus randomisierten, kontrollierten klinischen Studien vor. Das System scheint genügend Effizienz zum Entfernen des Biofilms zu besitzen. Klinische Erfahrungen haben aber gezeigt, dass eine gründliche Zahnsteinentfernung mit dem ‘Vector’ zeitaufwendiger ist als mit herkömmlichen Verfahren. Dies könnte u. a. bei ungeübten Behandlern dazu führen, dass subgingivaler Zahnstein auf der Wurzeloberfläche verbleibt (….). Ob eine der Anwendung konventioneller Schall- und Ultraschallscaler gleichwertige Wurzeloberflächenbearbeitung mit dem ‘Vector’ möglich ist und dabei auch den konventionellen Verfahren ebenbürtige Langzeitergebnisse erzielbar sind, muss erst noch durch entsprechende (….) Studien belegt werden. (DGZMK, Rubrik “Häufig gestellte Fragen, Stand: Juni 2003).

Vector®: Effektiv, aber nicht überlegen
So kann man das Ergebnis einer Untersuchung an der Universität Jena zusammenfassen. Die Forscher stellten fest, dass bei der Behandlung der Parodontitis die Ergebnisse des Ultraschallgerätes Vector® mit den Ergebnissen der herkömmlichen Therapie mit Handinstrumenten vergleichbar sind. Beide Methoden führen zu einer deutlichen Verringerung der Bakterien, wobei vier Wochen nach der Behandlung mit Handinstrumenten die Bakterienverringerung sogar besser war als bei der Ultraschallmethode. Sechs Monate nach der Behandlung waren alle klinischen Parameter (Taschentiefe, Blutung) in beiden Therapiegruppen besser. Zwischen den Therapiegruppen waren keine Unterschiede nachweisbar.
Quelle:  A Güntsch, S Fatori, T Seltmann, B W Sigusch, E Glockmann, G Klinger: Klinische und mikrobiologische Untersuchungen zur Parodontitistherapie mit Handinstrumenten und Vector; Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift (2006) 61: 291-298.

Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse
Der Gesetzgeber regelt im Sozialgesetzbuch V für die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen den Leistungsumfang der von den Krankenkassen zu tragenden zahnärztlichen Behandlung. Zur Zeit besteht keine Möglichkeit, die Parodontaltherapie mit dem Vector-System über die gesetzlichen Krankenversicherung abzurechnen. Für die Privatabrechnung nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) werden zwei Möglichkeiten empfohlen:

1. als Analogleistung entsprechend § 6 Abs. 2 GOZ                                         oder
2. als Leistung auf Verlangen entsprechend § 2 Abs. 3 GOZ

Es empfiehlt sich, vor Behandlungsbeginn eine möglichst detaillierte Kostenübersicht zu erhalten.

Beteiligung durch gesetzl. Krankenkasse

  • Nein, die hier beschriebene Vector Methode ist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse enthalten. Somit ist eine Kostenübernahme in der Regel nicht möglich.

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