Die antimikrobielle photodynamische Therapie (aPDT, HELBO Photodynamic System, Grieskirchen, Österreich) ist ein Verfahren zur Desinfektion. Somit kommt die aPDT in den Bereichen der Zahnbmedizin zur Anwendung, in denen die Verringerung von Bakterien eine Rolle spielt, beispielsweise bei der Wurzelbehandlung (Endodontie), der Kariestherapie oder auch bei der Behandlung viraler Infektionen, z. B. des labialen Herpes simplex.

Eine vielversprechende Möglichkeit bietet die photodynamische Therapie im Rahmen der Parodontalbehandlung, da hier die Verringerung der Bakterien in den Zahnfleisch- und Knochentaschen eine wichtige Rolle spielt. Vor der Anwendung der aPDT werden zunächst die Zahnfleisch- und Knochentaschen professionell gereinigt, um die weichen und harten Beläge zu entfernen und die Bakterienzahl zu reduzieren. Im zweiten Schritt wird eine blaue Farblösung in die Zahnfleisch- und Knochentaschen gefüllt. Diese Lösung ist ein sogenannter Photosensitizer, das heißt ein Farbstoff, der auf Laserlicht einer bestimmten Wellenlänge reagiert. Die Farbstoffmoleküle heften sich an die Bakterienmembran, so dass die Bakterien angefärbt werden. Schließlich erfolgt die Belichtung mit Laserlicht. Es kommt zur Bildung von aktivem Sauerstoff, der die Bakterienmembran schädigt und so die Bakterien zerstört.

Ausgangszustand: Entzündung.

Professionelle Reinigung der Zahnwurzel und Zahnfleischtasche.

Applikation des Farbstoffes.

Anfärben der Mikroorganismen, Einwirkzeit 1-3 min.

Zirkuläre Belichtung mit dem Laser mind.1 min pro Zahn/cm

Angriff durch gebildeten Sauerstoff führt zum Zerplatzen der Bakterienmembran!
(Grafik: Helbo)

Zwar konnte die Wirksamkeit des Verfahrens in zahlreichen Studien bestätigt werden (Vock 2006, Lin et al. 2007, Zhu et al. 2007, Hayek 2005, Sigusch et al. 2007, Braun 2010), klinische Studien mit entsprechend hohem Evidenzgrad, die signifikante Vorteile dieser photodynamischen Therapie gegenüber herkömmlichen Verfahren aufzeigen, fehlen allerdings. Eine klare Aussage, ob das Verfahren klinische Vorteile gegenüber konventionellen Therapien bringt, ist daher noch nicht möglich. In jedem Fall steckt in dem Verfahren jedoch großes Potenzial (Rieger 2013). Ein Vorteil der aPDT gegenüber einer Antibiotikatherapie ist aber, dass weder Nebenwirkungen noch Resistenzbildungen auftreten können.

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